Der Kirchenneubau 1902-1913

Im Jahre 1892 wurde der „Kirchenbauverein Sendling“ mit dem Ziel ins Leben gerufen eine neue Kirche zu bauen, die 4.000 Besuchern Platz bieten sollte, da die alte Sendlinger Kirche nur Platz für 300 Kirchenbesucher hatte und die Bevölkerungszahlen Ende des 19. Jahrhunderts rasant stiegen. Die ersten großdimensionierten Entwürfe als Hallenkirche im Stil der italienischen Hochrenaissance des Münchner Architekten Michael Dorsch wurden wegen all zu hoher Kosten (2 Millionen Mark!) abgelehnt und die Baupläne erst nach zahlreichen Abänderungen genehmigt. 1902 wurde bereits mit dem Bau einer neuen Margaretenkirche begonnen. Beim Richtfest 1904 wurden die äußeren Ausmaße der Wandpfeilerkirche, die in sechs Joche untergliedert ist, folgendermaßen angegeben: 76 m Länge, 28 m Breite (mit Seitenkapellen) und 27 m innere Höhe des Kirchenschiffes vom Boden bis zum Scheitel des Eisenbeton-Tonnengewölbes. Schon in den ersten Jahren der Bauzeit stellte sich heraus, dass die Kostenplanung der Architekten und Baufirmen bedingt durch die fehlende Bauüberwachung enorm ausuferte. Nach daraus resultierenden politischen Unruhen, Versuchen den Kirchenbau zu stoppen oder ihn gar in eine Sängerhalle umzuwandeln, beruhigte sich die Lage 1909 durch einen personellen Wechsel in der Pfarrei: Pfarrer Alois Gilg (1857-1943) löste Pfarrer Marinus Reiner ab, ordnete die Finanzen und trieb durch Gewinnung von neuen Zuschüssen und Sponsoren den Bau wieder nach vorne. Dazu kam noch, dass Architekt Dosch wegen Krankheit und Auflösung seines Baubüros die Bauleitung aufgab und 1910 vom Münchner Architekten Franz Xaver Bömmel abgelöst wurde. Trotz dieser Widrigkeiten konnte nach den ersten vier Amtsjahren von Pfarrer Gilg, der bis 1922 Stadtpfarrer von St. Margaret blieb, die Kirche bereits eingeweiht werden. Die Konsekration fand am 16.11.1913 durch Kardinal-Erzbischof von Bettinger und Weihbischof Neudecker unter Anwesenheit König Ludwigs III. von Bayern mit Gefolge statt. Am Ende der Bauzeit sind die Baukosten um 80% überzogen worden, so dass man fast wieder bei den 2 Millionen Mark der allerersten Pläne angelangt war. Die stiftenden Bauern mussten nun also weiteres persönliches Vermögen einbringen. Bis heute ist die Kirche unvollendet: am Turm und den vier großen Seitenfenstern lasten mächtige Steinquader, welche noch auf den Meißel des Bildhauers warten; ebenso sind die meisten Deckenkassetten nicht derart bemalt, wie im Ansatz in der Chorapsis zu erkennen ist.

(Text: © Christian Bischof)

Der Innenraum

Im Innenraum sind der Rokoko-Altar und zwei Holzskulpturen aus der Zeit um 1500, welche den heiligen Georg und die heilige Margarete darstellen, besonders hervorzuheben.

Glocken

Im Turm hängen fünf Glocken. Die beiden kleineren Glocken wurden 1913 von der Glockengießerei Oberascher in München gegossen haben die Weltkriege überdauert. 1958 goss Rudolf Perner drei große Glocken hinzu. Das Geläut erklingt seitdem in der Disposition a0–cis1–e1–fis1–a1. Zum Engel des Herrn läutet die Margaretenglocke (mittlere), abends schließt sich die kleinste Glocke zum Armeseelenläuten an. Samstags um 15 Uhr wird der Sonntag eingeläutet. Dabei werden der Reihe nach alle Glocken einzeln geläutet, während sich unter dem Läuten der größten Glocke das Vollgeläut aufbaut. Der Uhrschlag erfolgt auf den beiden großen Glocken.

>> Details auf der Seite der nationalen Glockenbibliothek