Kunst und Kirche
In Zusammenarbeit mit Künstlerinnen und Künstlern aus Sendling und Umgebung versuchen wir, neue Wege in der Begegnung von Kunst und Glaube zu gehen. Dabei sind wir stark experimentell unterwegs. Über die Navigationsleiste können Sie die unterschiedlichen Facetten unserer Arbeit in diesem Bereich entdecken.
Als bislang letzte Aktion war unter dem Motto "Wir sind wieder da!" in St. Korbinian eine Kunstpräsentation von "Stellvertreter*innen" der Sendlinger Künstler*innen zu sehen. Ausgehend vom Bild leerer Kirchenbänke, seien diese nun durch die Abstandsregeln von Corona oder dem generellen Schwund von Kirchenbesucher*innen entstanden, entwickelte sich der Gedanke, die leeren Plätze und Reihen mit "Stellvertreter*innen" zu füllen und damit dem Trend der sich lichtenden Kirchenbänke entgegen zu wirken und die Sendlinger Künstler*innen auf diese Weise sichtbar werden zu lassen. Dabei möchten die Künstler*innen u.a. auch ihrem Verständnis Ausdruck verleihen, dass die wirkliche Bedeutung von Kunst nicht darin liegt, Luxus für Eliten oder Spekulationsobjekt für Anleger zu sein bzw. ihr Sinn auch nicht darin zu suchen ist, nur von Experten analysiert zu werden. Ganz im Gegenteil: Kunst gehört zum Leben, und sie ist für jeden da – sei es zum Genuss, zur Selbsterkenntnis oder zum Weltverständnis. Vor dem Hintergrund, dass Kunst und Religion gerade in unsicheren Zeiten durchaus ein "Lebensmittel" darstellen, erhofften sich die Künstler*innen auch einen wertvollen Synergieeffekt zwischen den Besucher*innen und Gottesdienstteilnehmer*innen des Pfarrverbandes und der dargestellten Kunst.
Es gibt dazu auch auf der Website des "Vereins Kunst in Sendling" einen Stopp-Motion-Film zu dieser Aktion, der zeigt, wie sich die Kirchenbänke nach und nach mit den einzelnen Stellvertreter*innen füllen.
Faust-Leseheft
Faust-Leseheft „Kunst & Kirche“ - ein künstlerisches und spirituelles Leseheft zum Faust-Festival 2018 in St. Margaret im Pfarrbüro St. Margaret für eine Spende erhältlich.
Das Faust-Leseheft ist nicht nur eine lebhafte Dokumentation der zehnteiligen Faust-Projekt-Reihe in St. Margaret, die von Februar bis Juli 2018 im Rahmen des Faust-Festival München stattgefunden hat (siehe unten: Wir berichten). Es ist auch ein künstlerisches und spirituelles Leseheft. Diese Broschüre eröffnet neue Perspektiven auf das Drama von Goethe, und zeigt vor allem neue Begegnungsmöglichkeiten auf zwischen Kunst und Kirche. Mit Europäischem Kulturpreis ausgezeichnet! Und wir sind dabei! Das Faust-Festival München wurde bei den 13. Europäischen Kulturmarken-Awards am 12. November 2018 mit dem Preis „Europäische Trendmarke des Jahres 2018“ ausgezeichnet. In der Begründung heißt es u.a. "Nie zuvor ist es gelungen, so viele Menschen für Goethes Helden zu begeistern, sich mit seinen Themen, die heute noch aktuell sind, auseinanderzusetzen." Für die zehn Künstlerinnen und die zehn Theologen, sowie für alle anderen Beteiligten hier vor Ort war es eine tatsächliche Begegngung von Kunst und Kirche, die sehr von gegenseitigem Respekt und gegenseitiger Bereicherung geprägt war.
Das Faust-Leseheft ist zu den üblichen Öffnungszeiten im Pfarrbüro St. Margaret erhältlich.
Kunstprojekt 11
Krieg statt Kindheit Motiv aus Ausstellung Kindersoldat*innen: Krieg statt Kindheit von paxchristi Ausstellung in St. Korbinian | Foto Martin Pilgram vom 4. Juli bis 2. August 2020 | Pfarrkirche St. Korbinian
In Zeiten der Corona-Pandemie wollten wir bewusst ein anderes soziales und gesellschaftspolitisches Thema setzen. Ohne die Dramatik und die Sorgen in Zeiten von Corona schmälern zu wollen, muss uns klar bleiben, dass viele andere gesellschaftlichen Probleme und Schwierigkeiten dadurch nicht weg sind. In vielen Ländern der Erde werden Kinder und Jugendliche als Kinder*soldatinnen herangezogen. Obwohl die meisten Regierungen die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen unterschrieben haben, sieht die Realität oft anders aus. Auch in Deutschland werden Minderjährige für den Dienst an der Waffe ausgebildet. Das ist hoch umstritten und wird kontrovers diskutiert.
Die 16 Tafeln der Ausstellung Kindersoldat*innen: Krieg statt Kindheit wurden von Mitgliedern der katholischen Friedensbewegung paxchristi zusammengestellt. Bei der Eröffnung der Ausstellung am 4. und 5. Juli 2020 hat der Münchner Diözesanvorsitzende des Verbands von paxchristi, Herr Martin Pilgram, in einer thematischen Predigt die Zusammenhänge erläutert.
Mehr Informationen zu paxchristi und der Ausstellung gibt es hier.